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Die „MMMs“ nannten ihre neue Marke Seisenegger. Ihre Heimat ist nämlich Schloss Seisenegg im niederösterreichischen Viehdorf. Auch hier braut ein Mautner Markhof, nämlich der Vater von Gründer Matthäus, Maximilian Mautner Markhof. Es wurde ein „Wiener Lager“, im Grunde ein ähnlicher Bierstil, wie er auch am Anfang der Mautner’schen Braugeschichte stand...
Denn es sollte in jedem Fall ein besonderes Bier werden, „eines, das man aus dem Champagnerglas trinkt“, so Matthäus Mautner Markhof. Das „Wiener Lager“, ein weltweit bekannter und beliebter Stil, ist aber kein unbedingt leicht auszubalancierender in der Produktion. Zu malzig sollte es nicht sein, doch ohne den wahrnehmbaren Röstgrad eines „Wiener Malz“ ist es eben auch kein „Wiener Lager“.
Die dunkel-goldbraune Tönung und der Duft machen da sicher: Fast nussige Malztöne von Schokolade und Roggengebäck nimmt man sofort wahr. Das in einer niederösterreichischen Privatbrauerei gefüllte Lager verträgt auch ein bisschen Zeit im Glas – es wird noch intensiver und zeigt mit etwas Standzeit auch einen Touch Orangenzeste. Im Mund fällt die rezente Kohlensäure auf, die dem Malzkörper Paroli bietet. Der wird derweil etwas cremiger und erinnert an gekochte Esskastanien, rohen Steinpilz und etwas Schoko-Haferkeks (als Mischung aus getreidigem Biss und cremiger Fülle) ist auch dabei.
Ganz zart meldet sich final dann auch das Bittere – es bleibt dafür am Gaumen, auch wenn man schon zum nächsten Schluck ansetzt. Denn bei 5,3 % vol. ist die „drinkability“ des Seisenegger recht hoch.
Prost!