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1827-1835 beherzt Theater im Schloss

Theater im Schloss

In der Biedermeierzeit wurde zwischen 1827 und 1835 eifrig Theater im Schloss gespielt. Im eigens dafür eingerichteten Saal, der allerdings ohne Bühnenmechanik auskommen mußte, fanden insgesamt an die 30 Aufführungen statt. Diese wurden in einem „Denkbuch der Bühne Schloss Seisenegg“ (heute einsehbar im Seisenegger Schlossarchiv im Niederösterreichischem Landesarchiv, St. Pölten) sorgfältig verzeichnet. Am beliebtesten waren die Stücke des deutschen Dramatikers August von Kotzebue oder des Volksdramatikers Adolf Bäuerle sowie von Autoren wie Franz Castelli und Karl Meisl.

Am bemerkenswerten war wohl die Schlussvorstellung am 28. Juni 1835: „Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“ von Johann Nestroy. Diese Zauberposse wurde zwar 1833 am Theater an der Wien uraufgeführt, aber erst 1835 im Verlag der k.u.k. Wallishausser‘schen Hofbuchhandlung Wien gedruckt. Somit wurde dieses beliebte Stück des Alt-Wiener Volkstheaters im Jahre seiner Drucklegung und zu Lebzeiten des Autors auf der Seisenegger Schlossbühne gegeben.

Die Initiative zu der knapp ein Jahrzehnt ausgeübten Theaterpflege auf Seisenegg ging vom damaligen Schlossherrn Philipp Freiherr von Risenfels (1793–1871) und dessen Ehefrau Adelheid Gräfin von Francking aus. Die beiden stellten zusammen mit Mitgliedern der Familie Risenfels und deren Bediensteten sowie befreundeten und benachbarten Adels- und Bürgersfamilien das Ensemle. Regie führte stets der Schulmeister aus Amstetten Franz Serafin Wolfgang, Die einfachen Dekorationen wurden aus Linz herbeigeschafft und die Eintrittsgelder wohltätigen Zwecken zugeführt.

Theater im Schloss Seisenegg
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